Sunday, August 25, 2013

Wenn einer eine Reise tut ...

Ihr kennt sicher alle das Sprichwort "wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen". Und in den letzten Tagen hatten wir ein paar Erlebnisse, die es wert sind, erzählt zu werden. Nachdem wir die Yellowstone und Grand Teton Nationalpärke besucht hatten, machten wir uns auf den Weg Richtung Süden. Reservierungen für Campingplätze machten wir keine. Die meisten davon haben jetzt wo die Schulferien zu Ende gehen wieder hübsche Plätze frei.

Unser Tagesziel war durch Salt Lake City nach Cedar City oder Hurricane in Süd-Utah zu fahren. Eine Strecke mehr ode weniger auf der Interstate Autobahn Nummer 15. Wir schafften es gerade Mal bis North Salt Lake wo plötzlich einer der Reifen an unserem Wohnanhänger platzte. Im Seitenspielgel sah ich ein wenig weissen Rauch, dann mehr und dann war der Reifen platt. Zum Glück sahen wir es sofort und wir waren auch nicht weit von der nächsten Ausfahrt und dem Parkplatz hinter einer Tankstelle weg. So fuhr Sue sehr, sehr, sehr langsam und vorsichtig bis dorthin. Wir hatten noch nie ein Rad an unserem Wohnanhänger gewechselt und fühlten uns deshalb sicherer, den Pannendienst kommen zu lassen. Den bezahlen wir ja schliesslich für was. Und nach sehr kurzen 45 Minuten kamen die dann auch, wechselten das Rad, gaben uns eine Wegbeschreibung zum nächsten Les Schwab Tire Center und machten sich auf den Weg zu ihrem nächsten Kunden. Inzwischen war es vierte vor 6 und der Tire Center schliesst um 6 Uhr.

Die Leute bei Les Schwab waren ganz toll. Als wir fünf Minuten vor 6 dort ankamen, hat JP sofort gesagt, dass er uns noch reinnehmen würde. Er hat dann den kaputten Reifen von der Felge genommen, den ganz neuen Pneu vom Ersatzrad auf diese Felge montiert, den Pneu von einem anderen Rad auch abgenommen und auf die Ersatzrad-Felge montiert und auf die leere Felge einen neuen Pneu draufgemacht. Nun haben wir je einen brandneuen Reifen links und rechts auf der hinteren Achse, einen gebrauchten aber noch guten Pneu auf beiden vorderen Rädern und ebnfalls auf dem Ersatzrad. JP war 45 Minuten voll dran und wir waren wieder startbereit. Inzwischen war es allerdings fast 7 Uhr und wir brauchten Diesel und einen Ort zum Schlafen. Auch hier hatten wir Glück: eine Tankstelle fanden wir gleich über die Kreuzung und 5 Minuten die Strasse runter gab es einen schönen Campingplatz.

Nach diesem aufregenden Tag und einer guten Nacht, fuhren wir weiter zu einem Campingplatz in Panguitch Lake, der auf dem Internet sehr vielversprechend ausgesehen hatte. Wow, das war mitten im Nirgendwo! Schön gelegen an einem kleinen See auf ca. 3000 Meter über Meer gab es aber kein Fernsehen, kein Internet, keinen Telefonempfang, nichts! Und wir hatten für eine ganze Woche gebucht. Am nächsten Morgen hatte André dann aber Mühe mit der dünnen Luft auf dieser Höhe und wir entschlossen uns, kein Risiko einzugehen. Wir sprachen mit dem Besitzer, stornierten den Rest der Woche und machten uns auf den Weg ins Tal.

Nach ca. 200 km Fahrt kamen wir dann an unserem jetzigen Standort an. Wir fuhren Berge hinunter und wieder hinauf und kamen auf dem Pass durch Schnee (ja, ihr lest richtig, wir kamen durch Schnee mitten im August). Am Strassenrand standen Autos links und rechts und warteten darauf, dass der Schnee wieder schmelzen würde. Wir fuhren weiter, wieder ins Tal hinunter nahmen uns aber einfach genügend Zeit. Der Campingplatz hier bietet eine tolle Aussicht auf rote Felswände (siehe Bild), ein Bach mit Forellen fliesst durch, es hat Spazierwege und einen eingezäunten Platz, wo wir Princess von der Leine lassen können und super nette Besitzer.

Nun planen wir, uns in den nächsten Tagen ein paar weitere Nationalpärke anzusehen. Zion und Grand Canyon Nationalpärke und Red Rock State Park stehen auf dem Program und dann werden wir sehen, was wir sonst noch unternehmen wollen. Wer weiss was für Sehenswürdigkeiten und Abenteuer die Gegend hier sonst noch zu bieten hat.

Ihr seht, die Zeit die wir auf den Strasseb Nordamerika's verbringen kann spannend sein und uns wird nicht langweilig.

André and Sue
Zuhause auf den Strassen Nordamerikas

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Friday, August 2, 2013

Rocky Mountains und Britisch Kolumbien

Hallo zusammen

Der erste Teil unserer Reise durch die Rocky Mountains führte uns nach Hinton in den vorgelagerten Hügeln auf der Alberta Seite. Ein erster Blick auf die majestätische Bergkette war eindrücklich und wir konnten uns die Fahrt durch die Pässe gut vorstellen. Bevor wir diese aber unternahmen, richteten wir uns für eine Woche in einem KOA Kämpingplatz ein von wo wir unter anderem nach Jasper fuhren. Dies ist ein wirklich hübsches Dorf und erinnerte uns an so viele hochalpine Dörfer in der Schweiz. Auf dem Weg dorthin sahen wir dann auch Hirsche und Bergziegen, die sich am besten mit Gemsen vergleichen lassen. Das Geweih des Hirsches im Foto war locker 1,8 Meter breit oder sogar breiter. Sehr eindrücklich! Die Tiere waren nahe am Strassenrand und schienen sich nicht im geringsten um die Touristen zu kümmern.

An einem anderen Tag fuhren wir in die heissen Quellen von Miette zum Baden im 40 Grad warmen Wasser. Das Wasser kommt hier 53,9 Grad heiss aus den Felsen und wird für die Becken runtergekühlt. Für diejenigen, die sich abkühlen wollen, gibt es auch zwei kältere Becken. In einem davon ist das Wasser nur 15 Grad, zu kalt für uns, und im anderen 20 Grad. Ich ging ein paar Mal in das 20 Grad Wasser (abwechselnd mit dem 40 Grad Becken) während André sich im 40 Grad Wasser wohlfühlte und dort blieb.

Am Tag darauf gingen wir dann auf einen 2 1/2-stündigen Reitausflug der uns vom Fluss auf eine Hügelkette ca. 200 Meter über dem Ausgangspunkt führte. Es war ein wunderschöner Tag und die Aussicht von ganz oben werden wir so schnell nicht vergessen. Die Pferde kamen ganz schön ins Schwitzen und ich war froh, dass wir nicht zu Fuss unterwegs waren sondern ritten. Es hätte ganz schön Ausdauer und Zeit gebraucht, die Strecke zu Fuss zurückzulegen.

Und dann war es Zeit für die Fahrt durch die Rocky Mountains und nach Golden in Britisch Kolumbien. Die Strecke entlang des Icefield Parkway alleine ist die Reise an die Westküste wert. Sie führt an mindestens 30 Gletschern und Eisfeldern vorbei.

Golden ist ein verschlafenes, am Kicking Horse River gelegenes Dorf welches auch eine wichtige Station für die Bahn ist. Man kann hier Güterzüge mit 4 grossen Diesellokomotiven und über 150 Wagen durchfahren sehen. Von Golden aus gingen wir einen Grizzlybären sehen, der hier in eingezäunten 80'000 m2 lebt. Boo wurde als Waise gefunden, nachdem Wilderer seine Mutter abgeschossen hatten und hätte ohne die Hilfe der Naturschutzbehörden nicht überlebt. Nachdem wir Boo gesehen hatten, fuhren wir dann mit der Gondelbahn auf den Gipfel von Eagle's Eye. Der Blick von 2347 Metern ist atemberaubend und eine weitere unvergessliche Erinnerung.

Unser grösstes Abenteuer soweit ist aber die Wildwasserfahrt auf dem Kicking Horse River im Schlauchboot die wir mit Alpine Rafting gebucht hatten. Ursprünglich hatten wir die 11 km lange "Afternoon Whitewater" Tour gebucht, entschlossen uns aber an Ender dieser, den lower canyon (untere Schlucht) auch noch anzuhängen und somit die "Ultimate Whitewater" Tour zu machen. 24 km von Stromschnelle nach Stromschnelle, viele davon Klasse 4, auf dem Kicking Horse River sind das ultimative Erlebniss und wir möchten es um keinen Preis missen. Da bleibt keiner trocken und manche Boote hatten Leute, die über Bord gingen. In unserem Boot haben es alle geschafft, drin zu bleiben, André fiel allerdings einmal fast rein und ich wäre zweimal fast baden gegangen. Es war wirklich beruhigend zu wissen, dass unsere Führer sehr erfahren sind und dass jeder Teilnehmer Instruktionen erhalten hatte, was zu tun ist wenn man reinfällt oder jemanden, der reingefallen ist, ins Boot zurückziehen muss. Am Ende kamen alle sicher am Endpunkt an. Ein tolles Erlebnis und wir würden dies jederzeit wieder machen!

Wir haben Bilder von der Alberta- und der Britisch Kolumbien-Seite der Rockies auf unsere Webseite geladen, wo ihr sie euch anschauen könnt. Unglücklicherweise sind keine von unserer Wildwasserfahrt dabei sondern nur welche, die an anderen Tagen auf den selben Flussabschnitten aufgenommen worden waren. Die Fotografin von Alpine Rafting ist am Tag unserer Tour hingefallen und hat sich den Knöchel gebrochen und die Kamera war auch hin. So müsst ihr euch halt anschauen, wie es an einem anderen Tag zugegangen ist auf dem Fluss. Wir haben auch ein kurzes Werbevideo der Frima auf der Webseite, welches ebenfalls auf den selben Flussabschnitten gedreht worden ist. So könnt ihr euch wenigsten etwas vorstellen, was wir erlebt haben.

Bis zum nächsten Mal und habt Spass.

André and Sue
Zuhause auf den Strassen Nordamerikas

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