Wednesday, October 2, 2013

Monument Valley nach Moab (Aufholen Teil II)

Als nächstes stand der Mesa Verde Nationalpark auf dem Program und wir freuten uns wirklich darauf, diesen zu sehen. Wir wussten, dass man hier die Ruinen von Dörfern sehen kann, die das Mesa Volk zwischen ca. 900 und 1350 gebaut hatte. In die Sandsteinkliffen gebaut, waren diese Häuser wirklich durchdacht und fortgeschritten. Sie hatten Feuerstellen im Haus drinnen und die Leute benutzten grosse, flache Steine um dem Feuer Luft zuzuführen und andere um den Rauch abzuleiten. Die Dörfer waren auch extrem sicher. Man konnte sie nur erreichen indem man zuerst den Felsen hochkletterte und dann mittels Leitern einstieg. Das Mesa Volk lebte in Gemeinden und Familien und baute Wohnhäuser mit bis zu 150 Räumen, Tempel und Gemeinschaftsgebäude. Eines dieser Gemeinschaftsgebäude zeigt auf wie gute Architekten die Mesa waren: es hat sogar Regenrinnen.

Die Ruinen der Mesa Dörfer sowie der Vikinger Siedlung in Neufundland letzten Sommer geben uns ein total neues Verständnis dafür, wie fortgeschritten die Leute vor über 1000 Jahren waren. Aus einem Buch im Geschichtsunterricht kann man sich diese Sachen einfach nicht vorstellen. Schon nur die Zeitspanne von 1000 Jahren ist etwas, was man sich nicht wirklich vorstellen kann. Wir sahen einige der erstaunlichsten Leistungen dieser Völker, wie aber war es generell in ihrer Zeit zu leben? Was waren die Herausforderungen mit denen sie fertigwerden mussten? Die Tier- und Pflanzenwelt, das Klima, andere, vielleicht feindliche Völker, die Landschaft? Waren ihre Häuser nur 3 Meter über dem Talboden oder 10 Meter (wieviel höher sind sie heute nach Jahrhunderten von Errosion?)? Hatten sie Wasser vor der Siedlung oder mussten sie dieses von Quellen etliche Marschstunden weg herholen. Von wo hatten sie ihre Nahrung und was assen sie? Wie haben sie die Hitze des Sommers (wie heiss war es?) und die Kälte des Winters (wiederum: wie kalt war es?) übestanden? So viele Fragen! Es ist praktisch unmöglich, sich das Leben damals auch nur annähernd vorstellen zu können. Eines ist jedoch klar: nach allem was wir gesehen haben, schauen wir so manches etwas anders an und diese Völker waren alles andere als “primitiv”.

Cortez, von wo aus wir Mesa Verde besucht hatten, ist eine nette Kleinstadt und wir haben unsere Zeit dort sehr genossen. So sehr, dass wir unseren Aufenthalt sogar um eine Woche verlängerten. Wir nahmen uns Zeit mal nichts to tun und zu sehen sondern die Eindrücke der letzten Wochen zu verdauen. Obwohl wir vom letzten Sommer gelernt und unsere Art zu reisen angepasst hatten, hatten wir dennoch einen Punkt erreicht, wo wir eine Pause brauchten und Cortez ist ideal dafür. Wir hatten einen super Campingplatz, tolle Leute um uns rum, einen tollen Markt, ideales Wetter und als ob das nicht genug wäre, hatte André eine super Hunde-Tagesstätte für Princess gefunden. Hinter der Tierklinik bietet diese alles, was ein Hundeherz begehrt. Jeden Mittwoch und Freitag konnte Princess dort den ganzen Tag mit anderen Hunden spielen, neue Sachen lernen und rumrennen bis zur Erschöpfung. Es ist ja nicht so, dass wir sie dorthin geben mussten weil wir keine Zeit für sie hatten. Und wir gehen auch jeden Morgen und Abend mit ihr laufen. Solange aber kein Hundepark in der Nähe ist, wo man die Vierbeiner von der Leine lassen kann, kann sie halt nicht frei herumlaufen und spielen soviel sie möchte. Und so dachten wir, dass sie die Tagesstätte wirklich geniessen würde und brachten sie jeden Mittwoch und Freitag hin. Wenn wir sie dann jeweils abends abgeholt hatten, war sie fix und fertig. Sie hat noch gefressen und Geschäft gemacht aber ansonsten wollte sie sich nur noch hinlegen und schlafen. Und so, wie sie im Schlaf gewufft hat und ihre Pfoten gerannt sind, hat sie vermutlich jeweils die nächsten zwei Nächte von ihren Abenteuern geträumt. Sie hat auch jedes Mal ein Doggy Gram mit nach Hause gebracht auf welchem wir lesen konnten, was sie alles gemacht hatte, was ihre Lieblingsbeschäftigung und die spezielle Aktivität des Tages (z.B. Fussball, Beweglichkeitstraining, im Pool planschen etc.) gewesen waren. Super cool! Anna macht das wirklich toll und sollten wir je wieder in Cortez sein, werden wir Princess wieder hinbringen. Anna ist auch eine Hundetrainerin und hat uns einige sehr hilfreiche Tips für Princess gegeben.

Schliesslich war es Zeit weiterzufahren und wir machten uns auf den Weg nach Moab wo wir zwei Wochen bleiben wollten. Wenn ihr euch unsere Karte anseht, werdet ihr feststellen, dass wir zwischen Utah und Colorado hin und zurückfahren als ob wir uns verfahren hätten. Ist aber nicht so, wir hatte ein Ziel: Death Horse Point und Arches und Canyhonlands Nationalpärke, die wir alle schon mal gesehn hatten, standen auf dem Program.

Death Horse Point hat seinen Namen von einer unmenschlichen und gemeinen Methode in welcher Cowboys vor langer Zeit Pferde erworben haben. Sie trieben ganze Herden wilder Pferde auf diesen Punkt und blockierten den Ausweg mit Felsen, Gebüsch und Aesten. Dann wählten sie sich die Pferde aus, die sie haben wollten und nahmen sie mit. Den Rest der Herde liesen sie in der Falle zurück. Ohne Wasser und mit der Sonne unbarmherzig auf sie niederbrennend, starben diese Pferde bald einen schrecklichen Tod durch Verdursten. Death Horse Point ist ein wunderschöner Ort mit einer sehr traurigen Geschichte.

Arches Nationalpark ist immer eine Reise wert. Die Sandsteinbogen sind atemberaubend und auch die Steinsäulen, viele davon mit einen grosser Felsen prekär obendrauf, sind wirklich sehenswürdig. Die besten Fotos dieser Sandsteinmonumente kann man entweder früh oder spät am Tag machen, wenn das Spiel zwischen Sonnenlicht und Schatten die Landschaft zum Leben erweckt. Wir kamen dann auch mehrmals in den Park, etwas was wir mit unserem Jahrespass ($ 80 für unlimitierte Eintritte in alle US Nationalpärke für ein ganzes Jahr) locker machen konnten.

Wir fuhren auch zweimal in den Canyonlands Nationalpark. Einmal sahen wir diesen von oben und das zweite Mal fuhren wir in die Canyons selbst. Das letzte Mal als wir hier waren, gingen wir dort in einem gemieteten Jeep Offroaden und hatten eine tolle Zeit. Dieses Mal blieben wir jedoch auf den Strassen und gingen uns Indianer Inschriften ansehen, die man hier überall finden kann. Bisher konnten diese Gravuren im Fels noch nicht entziffert werden und Experten wissen nicht, ob es sich dabei um Geschichten, Jagdlegenden oder einfach nur Dudels handelt. Die Inschriften konnten aber datiert werden und man weiss, dass sie authentisch sind. Leider haben es aber in den vergangenen paar Jahrzenten einige Leute es für lustig befunden, ihre eigenen Zeichen oder Namen zu den Zeichnungen hinzuzufügen bevor die Originalinschriften geschützt wurden. Schade, dass es immer wieder Leute gibt, die solche geschichtlich wichtige Stätten nicht in Ruhe lassen können.

Fortsetzung folgt.

André and Sue
Zuhause auf den Strassen Nordamerikas

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